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Prävention und Priorität

Prävention und Priorität
Erstellt von:
Prof. Dr Johannes Stöhr
Veröffentlicht am:
28.08.2024

Bekanntlich gibt es derzeit in der Öffentlichkeit eine vorherrschende krankhaft-neurotische Fixierung auf den Bereich des Sexuellen. Denn wohin wir auch sehen (Presse, Fernsehen) werden wir ständig von Dingen berieselt, die mit Sexualität zu tun haben: Sexuelle Früherziehung, Sexualität im Alter, Sexualität der Körperbehinderten, Sexualität vor der Ehe, neben der Ehe, im Klerus, und so weiter. Zweifelsohne gehört Geschlechtlichkeit zu unserer menschlichen Existenz, aber auch die Atmung, der Herzschlag, eine normale Funktion von Magen und Nieren, ausreichend Nahrung und Wasser und so weiter. Sexualität kann aber erfahrungsgemäß auch als ungeordnete Konkupiszenz und Triebhaftigkeit zur Sünde und in böse Abhängigkeiten fuhren. Sexuelle Perversionen werden heute schon Kindern übermäßig dargestellt und ungesunde Neugier gefördert.
Viele schwer schuldhafte Verfehlungen haben zweifellos schlimmste gesellschaftliche Auswirkungen, wie unter anderem Pädophilie und sexuelle Gewalt. So hat die Deutschen Bischofskonferenz am 23. 9. 2010 eine Handreichung Prävention von sexualisierter Gewalt erstellt1, die von der Kommission für Erziehung und Schule der Deutschen Bischofskonferenz aktualisiert worden ist (1.12.2023). Eigenartig scheint dabei die Verengung auf das Thema Gewalt — schließlich gibt es auch zahlreiche andere schwere Verfehlungen ohne Täter-Opferkontrast.

Die Sexualität ist ein starker Trieb, der dem Menschen zum Überleben dient, zur Weitergabe des Lebens. Seit der Mensch Kunstwerke schafft, beschäftigt ihn die Sexualität und die Liebe. Am "Haus Adam und Eva" in der französischen Stadt Angers findet sich der Baum der Erkenntnis und in der Fassade des Hauses sind viele Szenen aus dem Altag der Menschen in Holzschnitzerein festgehalten. Darunter (im kleinen Bild oben rechts) ein verliebtes Pärchen und im kleinen Bild daneben ein Mann der die Hosen herunter läßt um der Welt sein Gemächt zu zeigen. Man sieht, das Thema Sexualität und Liebe beschäftigt jede Generation von neuem. Das Haus wurde etwa Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet und ist heute unter dem Namen "La maison d'Adam" in ganz Frankreich und darüber hinaus bekannt.
Bildautor: Albert Engelmann
Anschließend haben auch die deutschen Diözesen eine Präventionsordnung für Kleriker und Beschäftigte im kirchlichen Dienst erlassen2. Alle müssen beim Staat eine Unbedenklichkeilsfeststellung beantragen und vorweisen. Ferner gibt es überall verpflichtende Sonderschulungstagungen für Kleriker. Bei Ni
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