Zum Tod von Bischof Andreas Laun
Sie zählt zu unseren Lieblingskarikaturen, anno 1999 in hiesiger Tageszeitung zu Papier gebracht, eine der damals häufiger inszenierten linksextremen Flugzeugentführungen persiflierend: Die Bischöfe Krenn, Küng und Laun, bewaffnet mit Kreuz und Bischofsstab, haben das Cockpit einer Passagiermaschine geentert und verlangen von den schockierten Piloten die „sofortige Rückkehr ins 14. Jahrhundert“. Derlei kann man als Verspottung deuten, aber auch als Anerkennung. Andreas Laun war jedenfalls einer der Bischöfe, der in Österreich Zeit seines Wirkens als relevant und daher auch von den Kräften der Destruktion als Feind wahrgenommen wurde. Mit anderen Worten: Er war ein Kleriker, der sich noch traute, unerschrocken Katholisch zu sein und die Lehre der Kirche öffentlich zu verkünden und zu verteidigen.

Besonders eindrucksvoll wurde das in den letzten Jahren seiner Amtsführung. In einem Hirtenbrief von November 2014 warnte Laun vor der „Gender“-Ideologie und bezeichnete diese, so wie Nationalsozialismus und Kommunismus, als Irrlehre, hinter der die „Lüge des Teufels steht“. Erwartungsgemäß setzte daraufhin linke Hetze gegen Laun ein, zumal man davon ausgehen konnte, dass alsbald auch ein eifriges Distanzieren von Brüdern im Bischofsamt erfolgen würde. Und nach gewisser Schreckensstarre erfolgte dann auch genau das: der mit seinem Amt vielleicht überforderte Salzburger Erzbischof Lackner veröffentlichte Anfang 2015 eine Stellungnahme, in welcher er behauptete, dass „Weltanschauungsfragen und sexuelle Orientierungen […] in keinster Weise mit menschenverachtenden und totalitären Systemen, zum Beispiel Nationalsozialismus, in Verbindung gebracht werden“ dürften. So wird Lackner jedenfalls in einem „Wikipedia“-Artikel zu seiner Person zitiert. Uns erscheinen solche Erklärungen als überaus problematisch und diese spezielle überdies sachlich wie grundsätzlich falsch.
Wie wäre denn beispielsweise Propagierung von Kinderschändung einzuordnen, wenn nicht als diverse Vergleiche nahelegende menschenverachtende Irrlehre im Kontext „sexueller Orientierung“? Und warum, so darf man wohl widersprechen, sollten denn keine Vergleiche mit dem Nationalsozialismus gezogen werden? Wenn diese Vergleiche berechtigt sind, wäre allenfalls sogar die moralische Verpflichtung für die Bischöfe gegeben, solch einen Vergleich durchzuführen.
Zahlreiche totalitäre Tendenzen in unseren Tagen lassen solche Vergleiche überaus notwendig erscheinen, gerade um zu warnen und zum Widerstand aufzufordern. Laun war, wie anhand dieses Beispiels deutlich sichtbar, solch ein Mann des Widerstandes; Widerstand gegen gesellschaftliche Fehlentwicklungen wie auch gegen den innerkirchlichen Verfall. Dass die Profiteure dieses Verfalls das Wirken des Andreas Laun einzuschränken wussten, ist eine der zahllosen Tragödien, die den Niedergang des Katholizismus in unserer Zeit begleiten.
Der 1942 in Wien geborene, in Salzburg aufgewachsene, 1962 bei den Oblaten des Heiligen Franz von Sales in den Ordensstand eingetretene, 1967 zum Priester geweihte und als Hochschulprofessor für Moraltheologie unterrichtende Andreas Laun wurde 1995 dann von Papst Johannes-Paul II. zum Weihbischof in Salzburg bestimmt. Er wäre in Folge die nächstliegende Ernennung zum Salzburger Erzbischof gewesen, was leider verhindert werden konnte. So verblieb, ungeachtet hoher Qualifikation, Laun bis zu seiner Emeritierung 2017 in untergeordneter Position; die bestimmenden Kreise in der durchkorrumpierten Republik der Gegenwart haben für das Amt eines regierenden und somit in Machtposition befindlichen Bischofs wohl ausschließlich anpassungswillige Charaktere vorgesehen, da passte ein Laun nicht ins Konzept. So agierte er schon als einfacher Pfarrer entschieden für den Lebensschutz.
Schon 2005 äußerte er sich gegen „abstruse Antidiskriminierungsgesetze“ und sah zutreffend voraus, dass diese als Hebel zur Verfolgung des Christentums eingesetzt würden. Und obwohl entschieden ein Vertreter interreligiösen Dialogs, verweigerte er sich aus Anlass der Ermordung eines Französischen Priesters dem gegenwärtig oft zu bemerkenden bischöflichen Wegschauen angesichts massiver Gewalttätigkeiten eines fehlgeleiteten Islams.
Bei den hierortigen Präsidentschaftswahlen von 2016 optierte er unerschrocken für den Kandidaten der „Rechten“, Herrn Hofer, und gegen den der Linken, Herrn Van der Bellen, „der in allen heiklen und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis zu Gender auf der falschen Seite steht“. Die rosafarbige Linksgazette „Standard“ propagiert gerne und anmaßend „Haltungsübungen“, häufig mit originellen Zeichnungen illustriert; in der Ausgabe vom 2. Jänner sieht man weit geöffnete Münder, aus einem Käfig befreit, mittels Schmetterlingsflügeln umherflatternd; die der Zeichnung zugewiesene „Übung“ lautet „Mund aufmachen“. Nun, dieser Übung hat sich Andreas Laun durchaus gewidmet. In der Kritik an den Brüdern im Bischofsamt hielt er sich allerdings zurück, „das steht mir nicht zu“, wie er, darauf angesprochen, antwortete; hier wirkte er mehr indirekt, durch aktives Beispiel wie etwa die Herausgabe eigener und akzeptabler Religionsbücher für den Unterricht oder mitunter auch einfach durch das Nichtmitmachen; so befand er beispielsweise die skandalöse „Erklärung“ des aktuellen Episkopats zum Gedenken an den Ersten Weltkrieg, wenn auch nur im privaten Gespräch, als „sehr falsch und sehr unerfreulich“.
Zuletzt lebte Laun recht zurückgezogen; er starb am Silvesterabend 2024 im Fürsterzbistum Salzburg, dem Land seiner Jugend und seines Bischöflichen Dienstes.
In einem Interview zu seinem 80. Geburtstag bekräftigte er nochmals seine Haltung: „Ich wüsste nicht, wo sich meine Meinung geändert hätte. Ich stehe zu meinen Worten“. Wir haben es nicht anders erwartet. Wir durften ihn Freund nennen, und seine Freundschaft war uns Auszeichnung.
Albert Pethö
„Die weiße Rose“
A- 1060 Wien
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