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Blasphemischer Kölner Karnevalswagen zum Thema Beichte und Missbrauch im Rosenmontagszug

Blasphemischer Kölner Karnevalswagen zum Thema Beichte und Missbrauch im Rosenmontagszug
Erstellt von:
Christine Pies
Veröffentlicht am:
16.03.2025

An Rosenmontag wird ein Karnevalswagen durch Köln rollen, der einen Beichtstuhl darstellt aus dem ein übergroßer Arm ragt, der einen Messdiener damit hinein locken möchte. 
Die Aufschrift des Beichtstuhls lautet „Jesus liebt dich“. 

Sogar der überregionale Spiegel berichtet über den Motivwagen zum Kölner Karneval.

Nach offizieller Aussage des Zugleiters sollen damit die zahlreichen Fälle sexueller Gewalt in der katholischen Kirche weltweit an den Pranger gestellt werden. Ein Missbrauchsbetroffener dankt den Karnevalisten für diesen Motivwagen mit der Begründung, dass Beichtstühle Tatorte waren. Er findet ihn gelungen. Besser könne man sich nicht an die Seite der Opfer stellen, sagt er. 
Dieser Beichtstuhl und dieser Spruch stehen zusammen aber auch als Sinnbild für die Vertuschung, für das jahrzehntelange Verschweigen, für Strukturen des organisierten Verbrechens, bei dem bekannte Missbrauchstäter in andere Bistümer oder zum Beispiel über bischöfliche Hilfswerke nach Südamerika versetzt worden sind und damit deutschen Strafverfolgungsbehörden wissentlich vorsätzlich entzogen worden sind. 
Wie der Kölner Stadtanzeiger berichtet, nennen unter anderem mehrere Lokalpolitiker der CDU in einem Brief an den Festkomitee-Präsident Kuckelkorn das Motiv eine Geschmacklosigkeit und fordern den Verzicht. Heftige Kritik erregt der auf dem Wagen verwendete Ausspruch: „Jesus liebt dich“. Dieses Zitat ist blasphemisch und bezieht sich auf das Sakrament der Beichte, das damit ad absurdum geführt wird. Durch die Aufschrift auf dem Beichtstuhl „Jesus liebt dich“ wird Jesus, also Gottes Sohn, direkt mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht. Je nach Lesart sitze Jesus selbst im Beichtstuhl und wolle den Messdiener durch Handzeichen dort hineinziehen.
Der Wagen werde trotz enormer Kritik von mehreren Seiten Bestandteil des Zuges am 3. März 2024 bleiben, so die Entscheidung des Kölner Festkomitees. Der Zugleiter hatte bereits zuvor erklärt: „Wir freuen uns, wenn Menschen sich mit den Themen, die wir im Rosenmontagszug ansprechen, inhaltlich auseinandersetzen.“ Die Persiflagen im Rosenmontagszug wollten den Finger in die Wunde legen, satirisch zuspitzen und zum Nachdenken anregen. Die Wagenbauer haben wohl keine Ahnung von der Heiligkeit des Sakramentes der Beichte, sonst hätten sie diesen Wagen so nicht gebaut. Wir können nur beten: „Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!

Christine Pies
pieschristine [at] web.de

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