Ausgabe April 2022

Liebe Leserin, lieber Leser!

In den vergangenen Monaten kommt mir das Leben der Menschen in Europa etwa so vor: Man schaut in einen tiefen finsteren Abgrund und die Menschen springen hinein, als wäre es ein Plantschbecken. Die Abtreibung feiert in Europa fröhliche Urständ (lesen Sie dazu bitte Seite 10 und 11) und ein Professor verlangt ungeniert, man solle doch bitte endlich Menschenfleisch servieren,  davon gibt es doch bekanntlich genug (Seite 7). Vielleicht hat man bei den EU-Behörden bereits vorgedacht und eine EU-Nummer beschlossen, mit der man Konservendosen und andere Lebensmittel kennzeichnen muss, wenn menschliche Körperteile darin enthalten sind. Das beste daran: wir sparen die Friedhofskosten und den Platz für die vielen Gräber in den Städten. Das sind ja alles eigentlich tolle Baugründe, die vor allem die Kirchen dann mit großem Gewinn vermarkten können. Und die Rückkehr meines Körpers in den Kohlenstoffkreislauf wird enorm beschleunigt: durch den Magen ins Klosett und ganz geschwind in die Kläranlage. Und wer jetzt an die abgetriebenen Kinder denkt, dafür müssen wir keine neuen Kochrezepte entwickeln, die gehen ohnehin gleich in die Pharmaindustrie für Kosmetikprodukte bis hin zur Medikamentenentwicklung.
 

Im Vergleich dazu sind die im Superpazifismus geschulten Theologen und Ethiker ja wirklich harmlose Zeitgenossen. Die vergangenen Jahrzehnte haben sie uns eine Welt gepredigt in der es keinen Krieg geben darf und jetzt ganz plötzlich gibt es einen gerechten Krieg. Lesen sie dazu bitte Seite 12 „Krieg wird gerechtfertigt“. Mich schaudert´s bei all dem Irrsinn. Und die katholischen Bischöfe schweigen zustimmend. Zum Thema Corona lässt sich Kardinal-Erzbischof Christoph Graf Schönborn dann herab, für die Ungeimpften ein Stoßgebet zu sprechen: „Gott, lass Hirn regnen.“ Da kann man ja fast von Glück reden, denn in der profanierten Minoritenkirche in Stein an der Donau wurde kürzlich Hirnraviollo serviert (lesen Sie dazu bitte Seite 19 den Beitrag mit dem Titel „Schweinerei“.
Nun frage ich mich, was kann man noch tun? An die Vernunft zu appellieren wird bei so viel Unvernunft kaum Wirkung zeigen. Kann man bei der Verderbtheit und Blindheit der Entscheidungsträger in Wirtschaft, Politik und Kirche noch auf Einsicht hoffen? Mir scheint, mit weltlichen Mitteln ist hier nichts mehr zu machen. Und so denken ich und meine Familie darüber nach, eine Pilgerreise zum Heiligen Pierre Chanel nach Futuna in Ozeanien zu unternehmen (lesen Sie dazu bitte die Seite 1). Mit einem Segelboot von Frankreich über Kap Horn im Süden Chiles mitten hinein in den Pazifik. Das Büro des „13.“ packen wir in das Schiff und die moderne Technik kann uns das Arbeiten von unterwegs ermöglichen. Die Leserinnen und Leser des „13.“ begleiten uns somit auf der Pilgerfahrt. Uns sind die Kirche und die Menschen diese Mühsal wert.